Ich wurde am Aschermittwoch des Jahres 1947 als drittes von fünf Kindern eines sozialdemokratischen Tiroler Parteisekretärs und einer Augsburgerin in der Innsbrucker Klinik geboren. Für meine Mutter, eine zarte und sensible Dichterin, waren diese Lebensumstände denkbar ungünstig. Die Sache wäre wohl schlimm ausgegangen, wenn sich nicht Großmutter Therese für uns aufgeopfert hätte. Mein Vater spielte als Gemeindepolitiker eine progressive Rolle, die Gründung der Siedlung am Höhenweg und die Einrichtung der Hauptschule geht auf seine Initiative zurück. Die allzu große Belastung führte jedoch zu seinem völligen gesundheitlichen Zusammenbruch. Im Alter von 45 Jahren verlor er seine Arbeit und konnte nicht mehr im bürgerlichen Leben Fuß fassen. In seinen letzten Lebensjahren wurde er mit dem Ehrenring der Marktgemeinde Steinach und der Viktor Adler-Plakette der SPÖ ausgezeichnet.
Ich besuchte die Volksschule und ein Jahr Hauptschule in Steinach am Brenner, weiters die ersten drei Klassen der Bundesrealschule in Innsbruck. 1961 sind wir nach Vorarlberg übersiedelt, wo mein Vater vergebens eine neue Beschäftigung suchte. Eine der Folgen dieser Vergeblichkeit war, dass ich nicht, wie vorgesehen, in die Lehrerbildungsanstalt eintreten durfte. An meinem 16. Geburtstag bin ich als Karteihelfer in das Finanzamt Feldkirch (Vorarlberg) gekommen.
1969 habe ich die Reifeprüfung als Externist nachgeholt. Ich betätigte mich zunächst als Bibliothekar in der neu gegründeten Pädagogischen Akademie des Bundes und machte 1972 den ersten Versuch, nach Wien auszuwandern. Dort habe ich in der Finanzabteilung des Wiener Stadtmagistrats als Referent für Getränke- und Vergnügungssteuer gearbeitet. Ein gesundheitlicher Zusammenbruch (solche Zusammenbrüche, meist vom Magen ausgelöst, gehörten zu den ehrwürdigen Traditionen der Familie), veranlasste mich dazu, nach Feldkirch zurückzukehren, wo mich nach Herstellung meiner Gesundheit das Finanzamt in Gnaden wieder aufnahm, von wo aus ich ein Fernstudium der Rechtswissenschaft an der Universität Innsbruck begann. Anfang 1977 gelang es mir, in ein Wiener Finanzamt versetzt zu werden, 1979 schloss ich mein Studium an der Wiener Universität mit dem Magistergrad ab.
1981 erschien mein belletristischer Erstling, der Roman Zweifelsfälle für Fortgeschrittene im Verlag S.Fischer. Darauf folgte 1983 „Eine ganz einfache Geschichte.“ Ein dritter Roman „Das Bollwerk“ ist 2004 in der Wiener Edition Atelier erschienen.
1981 wurde ich als Präsidalist in das Bundesministerium für Finanzen berufen. 1987-2003 war ich Leiter der Internen Revision. Um unter dem Druck der Arbeit nicht ganz literarisch auszutrocknen, erfand ich den Herrn Vinzenz Vogel.
In den Neunziger-Jahren nahm ich mein großes Werk über den Wiener Finanzstadtrat Hugo Breitner in Angriff. Damit etwas daraus wurde, saß ich nun schon jeden Morgen um fünf Uhr am Schreibtisch und lag nach dem Nachtmahl im Bett. Das Werk ist 2000 erschienen.
Bis zu meiner Pensionierung, im Jahre 2007, blieben mir noch einige Jahre, in denen ich eine Biographiensammlung sämtlicher Finanzminister seit 1848 sowie Lebensbeschreibungen der Finanzpolitiker Steinbach und Goldscheid schrieb.
2007 war es so weit. Mein erstes Werk in der Freiheit war die Geschichte von Hans und Hedi, einem Kleingärtnerpaar, das vom Nazi-Justizapparat zermalmt wurde. Die Schwester von Hedi hat mir die Materialien übereignet, nun war es Zeit, sie auszuwerten.
Als nächstes nahm ich mir die Geschicke der österreichischen Finanzverwaltung nach dem Einmarsch der Deutschen vor. Damit konnte ich auch, wofür ich früher niemals Zeit gehabt habe, den Doktorgrad erwerben.
Der erste Band, betreffend Kaiserreich und Erste Republik ist 2016 im Lit-Verlag erschienen, der zweite von 1945-1983 ist schon ein gutes Stück fortgediehen. Ein dritter Band soll bis zum Jahre 2006 gehen.
Ansonsten ist nicht viel über mich zu sagen. Ich lebe in der Wiener Josefstadt, bin verheiratet mit der unvergleichlichen Elfriede Fritz, einer in Deutschland und Österreich bekannten Gleichstellungsbeauftragten und Gender-Expertin, sowie stolzer Vater von zwei Töchtern, der Rechtsanwältin Therese, verehelichte Frank und der Schauspielerin und Schriftstellerin Anna-Sophie Fritz. Nicht zu vergessen meine entzückende Enkelin Josefine Frank.